Santiago de Compostela


Nach einer entspannten Nacht bin ich leider viel zu früh wach. Ab 4:30 Uhr bin ich online auf Bettensuche, die Lage ist nicht besser geworden.

Dann finde ich ein freies 4 Bettzimmer in der Herberge am Monte Gozo. Die Herberge kenne ich, ein riesiger Komplex mit lauter Bungalow's. Es ist eine eigene Stadt für sich, und liegt gut 3 km von Santiago entfernt ganz oben auf dem Berg. Ein Shuttlebus fährt alle 20 Minuten hoch und runter. Hannah bucht uns um kurz nach 6:00 Uhr das Zimmer.

Jetzt kann unser letzter Tag beginnen. Im Kloster gibt es ein spartanisch Frühstück. Warmes Brot mit Butter und Kaffee. 

Das Wetter ist heute unbeständig, es tröpfelt manchmal. Wir haben einen flotten Schritt drauf, immerhin haben wir 28 km vor uns. Wir genießen nochmal die grünen dschungelartigen Wälder, die bunten Blumenwiesen und die wild im Unterholz wachsenden Calas.

Bei unserer ersten Café Pause treffen wir auf Peter, das gestrige Geburtstagskind und bleiben dann doch länger als gedacht sitzen. Irgendwie gibt es immer was zu erzählen. Eine ganze Weile pilgert er noch mit uns weiter, dann trennen sich unserer Wege.

Eine Schulklasse ist auch auf dem Camino, mein Hut macht sich nochmal selbständig und bleibt am Camino liegen. Ich bemerke es nicht mal, nach einer kurzen Jacken- umzieh- Pause, drückt mir der Lehrer der Klasse den Hut im Vorbeigehen in die Hand.

Die Freude ist groß, er bekommt ein herzliches  Dankeschön von mir. 

Aus dem Tröpfeln wird Regen, schnell Regenüberzug übern Rucksack ziehen (zum 1x auf diesem Camino), nach 4 Minuten ist der Regen erledigt..... vorerst.

An einem Imbisswagen im Hof eines schönen Hauses flüchten wir vor einem heftigen Regenschauer unter einen Sonnenschirm, dort gibt es leckeren Kuchen mit Walnüssen und einer Karamelschicht obendrauf. 

Meine Beine sind schwer,  hoffentlich schaffe ich die letzte Etappe. Ohne gebuchten Flieger hätte ich mir mehr Zeit gelassen.

8 Kilometer vorm Ziel laufen wir an einem Restaurant mit einem Grill vorbei. Das fertige Grillgut duftet verlockend, Hannah wollte im Restaurant nur zu Toilette. Janina und ich wissen gar nicht so richtig wie es passiert ist, aber wir haben einfach einen Grillteller für uns Drei bestellt. Hannah grinst nur, das Essen ist megalecker und für 3 Chicas genau die richtige Menge. 

Die letzten Kilometer sind zäh wie Kaugummi, 2 km vor der Kathedrale gibt es eine Erdbeerpause. Es fehlt nur die Mandelschokolade. Auf den Letzten Metern treffen wir nochmal Tetjana  aus Wladiwostok und Jana aus MVP. 

Vera und Stine treffen wir leider nicht mehr.


Dann ist er da, der große Moment, wir erreichen mit Tränen in den Augen den Platz der Kathedrale. Der Platz ist gut gefüllt mit fremden Menschen. Beeindruckt schauen wir uns auf dem Platz um, Peter aus München ist auch da. Wir liegen uns in den Armen und machen Fotos.

Das Prozedere um die Urkunde wurde enorm verkürzt, ehe wir uns versehen halten wir sie in den Händen. Jetzt ist unser Weg zu Ende und wir wollen mit Sangria darauf anstoßen. Auf der Suche nach einer Bar treffen wir Jan aus Prag und Franco und Angelo aus Turin. Es wird eine fröhliche Runde mit 2 Karaffen Sangria.

Um 18:00 Uhr  müssen wir 3 los, wir haben etwas Besonderes vor. Wir finden uns vor einem Tattoo Studio wieder und lassen uns eine kleine Jakobsmuschel über dem Knöchel tätowieren. Welch ein Aufregung für uns, jetzt sind wir über dieses Tattoo für immer mit unserem Weg und als Pilgerschwestern verbunden. 

Wie ich es meinen Söhnen beibringe, überlege ich mir später. 

Janina geht in die Pilgermesse, Hannah und ich trinken Bier auf unser Tattoo.

Abschließend treffen wir unsere Italiener und Peter nochmal im Souvenirshop.

Peter nehmen mit zum Essen, es gibt Platte mit Meeresfrüchten, Pimentos und Kroketten. Irgendwann wollen wir nur noch in unserer Herberge, den Rucksack haben wir immer noch dabei.

Wo ist die Haltestelle für unseren Shuttlebus zum Monte de Gozo? Auf der Suche treffen wir auf Orel aus Frankreich, sie möchte auch zur Herberge. Sie spricht spanisch, das ist ungemein hilfreich. Um 23:30 Uhr kommen wir auf dem Hügel an. Einchecken, Taxi für Morgen bestellen und ab ins Bett.


Welch ein Tag!!!!


1. Pause auf dem Weg nach Santiago
1. Pause auf dem Weg nach Santiago
Dunkle Wolken ziehen auf
Dunkle Wolken ziehen auf
vorm Regen geflüchtet
vorm Regen geflüchtet
Unter 5 km
Unter 5 km
Wir haben es geschafft
Wir haben es geschafft
Helga, Peter, Hannah und Janina
Helga, Peter, Hannah und Janina
Helga,  Jan, Janina und Hannah
Helga, Jan, Janina und Hannah
Janina, Helga, Hannah, Angelo, Franco und Jan feiern mit Sangria
Janina, Helga, Hannah, Angelo, Franco und Jan feiern mit Sangria
Treffen vorm Souvenirshop
Treffen vorm Souvenirshop
Unsere Meeresfrüchteplatte
Unsere Meeresfrüchteplatte
Peter, Hannah, Janina und Helga
Peter, Hannah, Janina und Helga