Heute Morgen ist es sehr kalt draußen. Jetzt hätte ich gern Handschuhe und Mütze. Glücklicherweise geht es gleich nach der schönen alten Brücke in Ponte Sampaio durch enge Gassen den Hügel hoch. Dabei wird einem etwas wärmer. Stehen bleiben ist nicht, sofort ist die Kälte da. Bei den engen Gassen frage ich mich, wie eigentlich die Möbel in die Häuser kommen und wie überhaupt das Baumaterial für die Häuser angeliefert wurde.
Es geht an Weingärten vorbei, durch Wälder und über Steinwege Richtung Norden. Hannah ist vorgelaufen. Wir werden sie vermutlich gegen Mittag treffen. Heute sehe ich weniger Pilger auf dem Weg als gestern. Mitten im Wald kaufe ich eine Kette an einem kleinen alternativen Stand. Später erfahre ich, dass Vera und Stine heute auch dort waren.
Wir entscheiden uns, an einem kleinen geschlängelten Bach entlang zu laufen. Es ist ein Sandweg, viele Baumwurzeln schauen aus dem Weg raus. Der Baumwurzelweg hat etwas magisches. Es ist herrlich, dort zu pilgern, nur immer noch kalt. Wir verpassen das einzige Café, also bekommen wir um 11:30 Uhr in der Bahnhofstraße von Pontevedra den ersten Café des Tages.
In der Altstadt von Pontevedra finden wir Hannah wieder. Heute haben wir keine Augen für die schöne Altstadt, ankommen ist heute wichtiger für uns.
Es folgen weitere schöne Wälder, etwas matschige Wege und einige anstrengende Anstiege. Kurz vor unserer heutigen Herberge machen wir Pause in einer tollen Bar/Restaurant mit einem Aussenbereich unter Weinreben. Die Snacks sind hervorragend. In der Herberge haben wir leider einen Schlafsaal mit 8 Stockbetten erwischt. Das wird eine Ohrstöpselnacht. Um 19:30 Uhr gibt es draußen im Hof Linseneintopf, Brot und ein gekochtes Ei.
Am Tisch sitzen 27 Pilger aus 15 Ländern. Ihr findet einen Zettel von den Ländern bei den Fotos unten.