Um 06:20 Uhr ist die Nacht vorbei, waschen, Rucksack packen und los geht es!
Das Licht am frühen Morgen ist fantastisch, die Sonne scheint und vom Atlantik weht ein leichter Wind.
Über Holzbohlen geht es am Strand entlang, Richtung Norden. Der Holzsteg ist schon reichlich in die Jahre gekommen. Manchmal fehlt eine Bohle, oder es ist eine angebrochen.
Wir laufen immer mit dem Blick nach unten. Die tolle Landschaft lässt uns den schlechten Weg vergessen.
Der Sandstrand ist von Felsen durchsetzt, die kräftigen Wellen klatschen auf die Steine. Einheimische stehen mit langen Stöcken auf den Steinen und stochern nach irgendwas im Wasser.
Nach einer gute Stunde finden wir eine offene Bar. Es gibt heißen Milchkaffee und süße Stückchen oder eine Art Toast zum Frühstück. Herrlich!
Nachdem wir die Bar verlassen haben, schickt uns ein älterer Portugiese zum Meer runter, obwohl der gelbe Pfeil mitten durch den Ort weist.
Wir vertrauen dem alten Mann und werden dafür belohnt!
500 Meter weiter ist ein Minifischerhafen, eigentlich ist es kein richtiger Hafen, die Boote müssen über den Strand an Land gezogen werden. Die Fischer sind sehr freundlich, wir dürfen Fotos machen. Das nutzt eine Katze aus. Sie versucht einen Fisch aus den roten Kisten auf dem Tisch zu erwischen, die Fischer waren ja von uns abgelenkt.
Weiter geht es über den Bohlenweg. Plötzlich ist der ganze Weg verschwunden. Im weichen Sand ist das Gehen sehr anstrengend! Ein Stück weiter ist der Bohlenweg wieder da um dann kurz darauf wieder in einer Sanddüne zu verschwinden.
Kurze Pause auf einer Bank am Meer, dann laufen wir weiter.
Vor Vila do Co de treffen wir auf Hannah, eine junge Frau aus Würzburg. Die nächste Bar ist unsere, es gibt Cola und Orangensaft, wir quatschen erstmal ausgiebig. Hannah steht vor der Entscheidung, ob sie ab hier den Inlandsweg laufen soll. Sie kann sich aber noch nicht vom Atlantik trennen und läuft heute mit uns weiter.
Inzwischen haben sich Janinas schmerzende Fersen etwas erholt. Wir laufen hoch zum Kloster Santa Clara, es ist leider geschlossen. Dort oben läuft auch das antike 7 km lange Viadukt mit 999 großen Bögen lang, ein imposantes Bauwerk.
Zurück zum Atlantik und noch 4 km weiter zu einer kirchlichen Herberge. Wir werden in einem 12 Bettzimmer untergebracht. Heute schlafe ich ganz sicher mit Ohrstöpseln.
Die Ankunft um kurz vor 15:00 Uhr war perfekt, kurz darauf fing es kräftig an zu regnen.
Es gibt eine gut ausgestattete Küche, wir Drei gehen einkaufen. Es gibt Bandnudeln mit grünem Pesto, frischen Tomaten und gebratenen Lachs. Zum Nachtisch essen wir leckere Erdbeeren.
Der Versuch in eine Pilgermesse um 19:00 Uhr zu gehen, scheitert an den geschlossenen Kirchen.
Stattdessen gibt es einen Kaffee mit Milch in einer netten Bar.
Wieder zurück in unserer Herberge machen wir noch Dehnübungen. Es stellt sich heraus, dass Hannah Physiotherapeutin ist. Seeehr praktisch für uns! Sie zeigt uns einige gute Dehnübungen (die natürlich erstmal weh tun).