Die Sonne scheint, es gibt frisches Baguette zum Frühstück. Die Welt ist in Ordnung!

In Pont-à-Mousson werden übrigens Kanaldeckel hergestellt, die mich noch lange auf meinen Weg begleiten werden. Die Kanaldeckel sehen beinah aus wie kleine Kunstwerke und tragen das Markenzeichen PAM.

Ich starte an der kleinen Brücke, an der ein Jakobspilger an eine Wand gemalt wurde (siehe Foto gestern). Im Hotel de Ville von Dieulouard hole ich mir einen Pilgerstempel. Im Ort laufe ich hoch, bis die Felder beginnen. Der steinige Weg schlängelt sich 2 km durch weite grüne Felder bis zum Waldrand auf dem Hügel. Weiter geht es über feuchte Waldwege. Mehrmals muss ich ins Unterholz ausweichen, weil sich der Weg in eine Seenplatte verwandelt hat.

Auch hier gibt es viel Bärlauch.

Meine Pause mache ich auf einen Jägerstuhl. Bänke auf Wanderwegen gibt es in Frankreich scheinbar nicht. Mir fällt eine Allee aus riesigen Lebensbäumen mitten im Wald auf. 

Irgendwann klettere ich in einen alten Steinbruch runter, unten stehen Bäume im Wasser. Die Tannen haben hier alle Moos angesetzt, es ist kalt und feucht hier und sieht alles gespenstisch aus. Zum Glück scheint die Sonne. Bei Regen muss es hier richtig unheimlich sein!

An einem Nebenfluss geht es hinunter zur Mosel. Dort kommen mir Achim und Neos entgegen. Gemeinsam gehen wir zu meinem heutigen Etappenziel Villey-Saint-Etienne. Der Ort liegt hoch oben auf einem Felsen über der Mosel. Es führt eine nicht endende Treppe hinauf mit gefühlten 1000 Stufen. So etwas will man nach einem Wandertag zum Abschluss gar nicht haben! Der Ort selber hat sehr gepflegte Häuser und Plätze.

Wir fahren nach Toul zum Womo-Stellplatz. Der Ort hat eine schöne alte Wehranlage rings um die Altstadt und zwei mächtige Kirchen. Die Altstadt selber ist nicht schön, oder wir haben die schönen Ecken nicht gefunden. 

Die Glocken der Kathedrale klingen blechern wie die Glocken in Alverdissen.