Um kurz vor 8:00 Uhr starten wir von unserer schönen kleinen gemütlichen Herberge. Unser erster Weg führt uns nur 80 Meter weiter in die Bar an der Ecke, mit Café con Leche und Tortilla beginnt der Tag gut. Der Hund von der Bar kommt und legt seine Schnauze auf mein Knie, mir fehlt mein eigener Hund.
Hurra, die Sonne scheint, wenn auch nur kurzfristig. Gestärkt starten wir in Richtung Pamplona.
Vorbei geht es am großen Bergbaugebiet hinter Zubiri, dort wird Magnesiumoxid abgebaut.
Über schmale Pfade laufen wir durch die herrlich grüne Natur, es wird deutlich wärmer. Wir lassen die Pyrenäen endgültig hinter uns.
Seth, der junge Amerikaner (28) läuft heute mit uns, er kommt aus Kansas City. Während wir laufen zeigt Janina ihm Fotos von ihrem Amerikaurlaub, Seth geht solange mit Janinas Stöcken damit sie mit ihren Händen das Handy bedienen kann.
Nach ca. 10 km machen wir Rast in einer zum Fluss hin offenen Pilgerbar, dort sind viele bekannte Gesichter. Vera und Bruno die jungen Niederländer, Seou und Co aus Südkorea, Mika aus Finnland, Gerit und Gary aus Irland und Rotraud und Markus aus Deutschland. Eine junge Chinesin spielt auf einer Flöte ein asiatisched Lied, ich sage nur: Gänsehautfeeling.
Jetzt laufen wir mit Markus weiter und quatschen über Kinder und alles möglich. Mir fallen kleine weiß/lila Blumen am Weg auf, sie gehören zur Familie der wilden Orchideen und haben viele Miniblüten. Markus hat den Namen gegoogelt, ich habe ihn leider nicht behalten.
Es geht weiterhin immer hoch und runter über Pfade und Schotterwege, zum Glück ist es heute nur vereinzelt matschig und es bleibt trocken. In weiter Ferne können wir die ersten Häuser von Pamplona sehen. Jetzt nur noch 40 Minuten bis zur Casa Paderborn, eine vom deutschen Pilgerverein Paderborn geführte Herberge. Wir müssen doch noch schnell unsere Regensachen anziehen, plötzlich fallen dicke Tropfen vom Himmel. Zu unserer Herberge laufen wir über eine wie ein Kunstwerk aussehende Brücke in zickzackform.
In der Casa Paderborn bekommen wir ein Bett für 7,50 Euro. Wir schlafen in einem engen Raum mit 4 Stockbetten, es sind nur Frauen im Zimmer.
Duschen, Wäsche zum Waschen geben, 2 Stunden ausruhen, ab geht es in die Altstadt von Pamplona vorbei an der Stierkampfarena. Ab 19:00 Uhr ist die Altstadt voller Leben. In den Gassen stehen die Leute mit Getränken und essen Tapas. Sehen und gesehen werden.
Für uns gibt es Bier und Tapas in zwei unterschiedlichen Lokalen. Die beiden älteren Amerikanern von der gestrigen Schlitterpartie laufen an unserer Bar vorbei und sagen noch kurz Hallo.
Wir sind müde und machen uns früh auf dem Heimweg, trotz der tollen Sehenswürdigkeiten und dem quirligen Leben in der Stadt.
In der Herbege geht Janina noch Karten spielen und ich schreibe den Blog.