Die komplette Tramely hat gut geschlafen, die Kirchenglocken haben wir nicht gehört.
In der Bar unserer Herberge gibt es ein ausgiebiges Frühstück für mich, dort frühstückt auch der ältere Franzose mit dem 7 Monate alten Hund. Wir treffen ihn immer wieder irgendwo.
Für Janina ist es der letzte Tag auf dem Camino, morgen fährt sie nach Biarritz. Ich habe einen kurzen Weg nach Bilbao und deshalb fahre ich erst am Sonntag los.
Heute sind wir spät dran und starten erst um 8:45 Uhr, bei 9 Grad und einem kaum bewölkten Himmel. Mutig habe ich meine kurzen Hosen angezogen, die Sonne soll heute den halben Tag scheinen.
Schon bald sind wir aus der Stadt hinaus gelaufen, es geht weiter durch die Weinberge leicht bergauf. Weil der Weg auch an einer Autobahn entlangführt, entscheiden wir uns für einen kleinen Umweg über Ventosa. Das haben wir gut entschieden, es ist ruhig und am Weg sind immer wieder große Bildtafeln oder andere Kunstgegenstände ausgestellt. Eine ansprechende Bar erwartet uns in Ventosa, dort gibt es Smoothies. Eine große Gruppe Chinesen entern die Bar als wir fast fertig sind.
Weiter geht es durch die Weinberge. Von hier haben wir eine fantastische Weitsicht. Links von uns sind schneebedeckte hohe Berge. Rechts sehen wir Berge ohne Bergspitze, als wenn jemand die Spitzen gerade abgeschnitten hat.
Die Erde in den Weinbergen besteht fast nur aus faustgrossen Steinen. Später ist die Erde braunrot und es gibt keine Steine mehr. Kurz vor Najero haben wir den höchsten Punkt des Weges erreicht, jetzt geht es nur noch bergab.
Unsere heutige Herberge liegt in der Nähe eines schönen Flusses und der Altstadt. Wir bekommen ein 6-Bett Zimmer im 2. Stock eines Wohnhauses.
Kleine Begebenheit am Rande: Amelia hat ihre Unterwäsche gewaschen und auf die Wäscheleine unseres Minibalkons gehängt. Bei der Rückkehr hing ihr Höschen am äußeren Griff der Haustür.... der Wind hat es scheinbar auf die Straße geweht und irgendjemand hat es dann an die Haustür gehängt.
Um 18:00 Uhr gehen wir Pizza essen, danach kaufen wir noch Wein und setzen uns auf die Wiese am Fluss und spielen Karten.