Der schreiende Esel neben Unterkunft weckt uns um 7:30 Uhr. Es wird auch Zeit für uns, um 8:00 Uhr gibt es Frühstück. Ein liebevoll gedeckter Tisch mit warmen Baguette, Honig, Marmelade, Obst, Kaffee und Saft erwartet uns.
Wir wären am liebsten dort geblieben.
Draußen ist es kalt und es regnet, wir laufen in den Ort zurück. Ich brauche noch einen Stempel im Pilgerpass und muß noch eine Regenhose kaufen, meine liegt gut und trocken daheim.
Der sehr kleine Outdoorladen liegt direkt gegenüber der Pilgerinformation und bietet wirklich alles was das Pilgerherz begehrt.
Die kleinen Gassen im Ort und die alten aneinander gebauten Häuser sehen selbst bei Regen wunderschön aus.
Wir werden heute die weniger gefährliche Route über die Pyrenäen laufen, wir haben denkbar schlechtes Wetter für eine Überquerung, selbst auf unserer (leichteren) Route kann uns morgen Schnee erwarten. Heute werden wir nur 15 km den Berg hochlaufen, wir übernachten in Valcarlos.
Es geht stetig berghoch und bergrunter, selbst diese 15 km fordern uns richtig. Es ist überall grün, der Ginster und die Callas blühen. Auf den Weiden sieht glückliche Kuhmütter mit ihrem Kälbchen.
Valcarlos liegt an der Hälfte vom Berg, wir sind froh als wir die Herberge um 14:30 Uhr erreichen. Die letzten 3 km war es trocken und die Sonne zeigte sich kurzfristig, kalt war es immer noch. Heute schlafen wir in einer öffentlichen Herberge mit 6 Stockbetten in einem Raum. Wir treffen Anastasia aus der Slowakei wieder, sie hat das Bett neben mir, welch ein Zufall.
Die Duschen sind heiß und danach fühlt man sich wie neugeboren. Der Raum füllt sich mit 2 Französinnen, 1er Slovakin, 2 Däninnen, einem Südkoreaner und mit uns 2 deutschen Frauen
Kurze Pause im Bett, dann gehen wir essen. Wir treffen die 2 Männer aus Irland wieder (sie haben mit mir gestern im Zug gessesen). Sie erzählen, dass sie irrtümlich den kompletten Pass hochgelaufen sind. Sie haben sich mit der Reservierung ihrer Unterkunft vertan. Den Weg zurück sind sie dann mit dem Taxi gefahren, sie waren am Ende ihrer Kräfte, da sie im oberen Teil vom Berg durch Schnee stapfen mussten. Bin gespannt ob der Schnee morgen noch auf uns wartet.
Das Menü im Lokal ist mir 19 Euro incl. Wein etwas teurer als erwartet, aber es ist jeden Cent wert. Es ist einfach nur gut, wir sitzen neben dem Kamin, es läuft chillige Musik und der Wein geht intravenös ins Blut. Wir sind rundum zufrieden.