Ribadiso nach Pedrouzo

Der Wecker meines linken Bettnachbarn klingelt um 5:00 Uhr, nicht schlimm, ich schlummere weiter. Aber nur ca. 10 Minuten lang, dann klingelt der Wecker erneut. Danach sind wir beide wach, der linke Bettnachbar und ich.

Wo auch immer der Schotte geschlafen hat... nicht im Bett über mir!

Seine Sachen sind noch alle da, nur Kissen und Schlafsack nicht. Gestern Abend hat er noch 45 Minuten mit seinem oberen Stockbett gekämpft, dann ist er davon gestapft.

Um kurz nach 6:00 Uhr laufe ich im Dunkeln los, dazu ist es noch nebelig. Bis zum nächsten Ort sind es nur gut 2 km den Berg hinauf. In der ersten offenen Bar frühstücke ich, danach ist es hell draußen und die Pilger auf dem Weg. Arzua ist eine etwas größere Stadt und zieht sich bis zum Stadtende. Gleich hinter der Stadt fangen wieder die schönen Wälder an, der Farn wächst dicht im Unterholz. Der Nebel hat sich gelichtet, aber es ist wolkig und drückend warm. Ich bin schnell unterwegs und bin bald durchgeschwitzt.

Achim und Neos kommen mit den Wohnmobil an meinen heutigen Zielort und ich kann es kaum erwarten, dort anzukommen. In einer Bar treffe ich Mia und Kai, ein junges Paar aus Taiwan. Wir sind uns in den letzten Wochen sehr häufig begegnet. In der nächsten Bar sitzt Marina und ihr rumänischer Freund.

Dann lerne ich einen ehemaligen Pfarrer aus Dresden kennen, er ist den Camino Norte gelaufen. Wir unterhalten uns eine ganze Weile beim Laufen, die km fliegen unter unseren Füßen dahin. 

Jetzt sind es nur noch 4 Kombis zum Zielort, meine beiden Männer kommen mir entgegen. Achim hat mir sogar eine rote Rose mitgebracht, Neos zerkratzt mir vor lauter Freude den linken Arm. 

Bereits um 13:00 Uhr endet mein heutiger Wandertag. Morgen brauche ich nur noch gut 20 km bis nach Santiago de Compostela, ich werde gegen Mittag dort ankommen.

Den Nachmittag chillen wir drei gemütlich auf einer Wiese und quatschen.

tolle Bar
tolle Bar
Helga, Kai und  Mia
Helga, Kai und Mia