Frühstück vor der wunderbaren Bergkulisse in der Herberge. Teile meiner Wäsche sind noch etwas feucht. Die kurze Hose und die Socken werden mit Sicherheitsnadeln am Rucksack befestigt.

Draußen ist es noch kühl, aber mir wird bald warm, es geht nämlich kleine Berge hoch und runter. 

Damit hatte ich nicht gerechnet, nach gut 5 km geht es richtig steil hoch auf 1337 Metern, das ist der höchste Punkt in Galicien vor Santiago. Oben angekommen, ist eine Bar mit vielen Sitzplätzen im Freien mit Blick auf die Berge. Welch eine unberührte Natur.

Ich beobachte eine Weile die Pilger, die schnaufend den steilen Pass hoch kommen. Schön, wenn man schon oben ist! Ab jetzt geht's stetig bergab. Um 12:00 Uhr kehren Inken und ich in einer Herberge mit Bar ein. Es gibt dort leckeren gemischten  Salat mit Nüssen, getrockneten Feigen und Cranberrys. Gut gestärkt schaffe ich den Abstieg umso schneller. In Triacastela gibt es wieder einen Geldautomaten, ich habe fast kein Bargeld mehr. Im Ort treffe ich Laurant, er hatte Probleme mit seinem Bein und hat 2 Tage ausgesetzt. Dann ist er mit dem Bus gefahren.

Noch knapp 2 km, dann bin ich am Ziel. Ich habe mir eine ökologischen Herberge ausgesucht. Es geht in ein kleines Seitental zu einem verfallenen Dorf, hier sind noch 3 - 4 Häuser bewohnt. Die Herberge ist sehr alternativ und nur teilweise restauriert, sie liegt im Nichts. Wenn kein Schnarcher anwesend ist, wird das heute eine ruhige Nacht. Inken hat auch diese Herberge gewählt. Ich freue mich, hier jemanden zu kennen. Die nächste Herberge ist 10 km entfernt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ansonsten geblieben wäre. 

Am späten Nachmittag kommt die Inhaberin zum Checkin. Inken und ich ordern danach Nachos mit Hummus. Ansprechend serviert in handgetöpferten Schalen, schmecken sie sehr lecker. 

Um 19:00 Uhr gibt es ein veganes Pilgermenü besteht aus Kürbissuppe, Gemüse mit Safranreis und 2 Dipps, zum Nachtisch gibt es Schokokuchen.