Camponaraya nach Trabadelo

Die lauteste Nacht bisher! Ich habe nicht gesehen, dass die Herberge zwischen 2 Straßen liegt. Das Fenster meines Zimmers war an der viel befahrenen Straße. Trotz Ohrstöpsel waren die Autos gut zu hören. Es fühlte sich an, wie direkt an der Autobahn. Ab 23:30 Uhr wurde der Autolärm etwas weniger, um 6:00 Uhr ging es dann wieder los.

Heute ist der Himmel wolkenverhangen, die Sonne kommt nur selten durch. Für mich ist es das perfekte Wanderwetter. Am Ortsausgang von Camponaraya steht im Kreisverkehr die Skulptur einer Gewichtheberin, über ihr schweben die olympischen Ringe. Jetzt geht es einen kleinen Hügel hoch, nacheinander sind dort zwei Weinbaubetriebe angesiedelt. Dort könnte man eine Weineprobe machen, aber noch nicht Morgens um 7:30 Uhr.

Über eine Autobahnbrücke geht es in die Weinberge, es ist eine sehr schöne Strecke zum Wandern. 

Im nächsten Ort entdecke ich Rosi oben auf einem Balkon vom Hotel. Rosi kommt aus Rottweil und ist mit 3 weiteren Frauen aus dem Schwarzwald unterwegs. Im Prinzip sind die 4 auch von der eigenen Haustür gestartet. Sie laufen jedes Jahr 10 Tage lang, nur dieses Jahr sind es 15 Tage, das reicht um in Santiago anzukommen. Ich mache ein Foto von den 4 Damen.

Es geht wieder in die Weinberge, dieses Mal aber mit vielen Hügeln bis ich Villafranca del Bierzo erreiche.

Der Weg führt direkt an der Kultherberge Ave Fenix vorbei. Die Herberge wird gerade geputzt, ich darf trotzdem Fotos machen.

Jetzt muss ich mich entscheiden, den kürzeren, ebenen Weg an der Straße oder den längeren, steilen Weg durche die Berge. Ich wähle die Straße, der Weg zieht sich unendliche 8 km, dann bin ich für heute am Ziel. Am Ortseingang von Trabadelo treffe ich die 4 Schwarzwälderinnen. Eine von ihnen hat ein blaues Auge, sie ist gestern gestürzt.

Im Ort gibt es 4 Herbergen, ich wähle die Casa Susi.

In einem sehr großen Raum mit hoher Holzbalkendecke befinden sich 10 Einzelbetten, ein kleiner Aufenthaltraum und 2 tolle Badezimmer. Die Einrichtung ist sehr stimmig. Dunkles Holz, weiß gestrichene Steinwände in der unteren Häfte, die obere Hälfte ist aus Natursteinen. Als Kontrastfarbe gibt es einen Hauch Türkis. Die Badezimmer sind Anthrazit, kombiniert mit Stein und Holz. Der Garten hat eine Terasse am Haus. Auf der Wiese ist ein Sitzplatz mit Hängematte. Das Grundstück geht bis zum Fluss runter, dort kann man die Füsse ins eiskalte Wasser halten. Susi kocht Essen, um 19:30 Uhr treffen wir uns alle. Jeder stellt sich vor und erzählt ein bißchen über den Camino.

Vorspeise: Brot mit Rotebeetemus 

Zwischengang: Kichererbsensalat und grüner Salat

Hauptgericht: Couscous mit Zucchini + Aubergine mit Joghurtsauce

Nachspeise: eingekochtes Obst mit Zimt +Rotwein 

Es ist wieder einer dieser besonderen Abende suf dem Jakobsweg.

Meine junge Nachbarin kommt aus Belgien, sie heißt Charlotte. Wir stellen fest, daß wir beide in Frankreich eine Caminofamilie mit Marcel und David hatten. Allerdings nicht zeitgleich, ich habe die beiden 3 Tage nachdem Charlotte sie verlassen hat kennengelernt.

Heute Nacht schlafen in einem 10 Betten Schlafsaal:

2 Brasilianer, 2 Franzosen, 2 Niederländer, 1 Belgerin und 3 Deutsche.

Die 4 aus dem Schwarzwald
Die 4 aus dem Schwarzwald
Ave Fenix, die Kultherberge
Ave Fenix, die Kultherberge
Ave Fenix
Ave Fenix
Ein uralter Kastaniewald
Ein uralter Kastaniewald
Meine heutige Herberge
Meine heutige Herberge
Charlotte und Helga
Charlotte und Helga