Leon nach Villavante

Es regnet in Leon. Zusätzlich ist die Straßenreinigung bereits in Einsatz, sie reinigen die Straßen mit Wasserschläuchen. Also Wasser von oben und unten.

Andere Pilger sind auch schon unterwegs, es bildet sich eine Schlange mit mehr oder weniger Abstand zum Vordermann. Sabine bleibt noch einen Tag in Leon. Durch die Vorstädte und Autobahnkreuze laufen wir aus der Stadt hinaus.
Dann gibt es 2 Wegalternativen. Ich entscheide mich für die ruhigere, abseits der Schnellstraße. Sie ist etwas länger als die andere. Es geht weiter durch die Meseta, aber nur noch zwei Tage. Hier ist die Meseta wieder schön, kleine Sträucher, Lavendel, gelbe und weiße Blumen blühen rechts und links.
Es ist kühl und bewölkt, am Himmel sind in weiter Ferne Wolkentürme zu sehen. Gegen Mittag taucht ein kleiner Ort mit einer geöffneten Bar auf. Es gibt Cola, Orangensaft, Banane und Chips. Die Chips kommen vom Tischnachbarn und sind sehr lecker.
Jetzt noch 13 km bis zum Ziel, der Himmel ist dunkel geworden. Es donnert in der Ferne und ich mache mich wieder auf den Weg. 
Am Rastplatz vorm nächsten Ort treffen ich zwei französische Pilger mit Pferden. Zusammen laufen wir ein Stück in den Ort hinein. Ein Stück nach dem Ort hat uns das Gewitter eingeholt. Es regnet, donnert und blitzt unentwegt, wir sind aber nur am Rand vom Gewitter. Das Gewitter zieht von Süd nach Nord. Die Pferde mit ihren Reitern und ich laufen Richtung Westen. Nach einer Stunde sind wir dem Gewitter entkommen. Jetzt nur noch 4 km bis zum Ziel. Die Sonne strahlt am blauem Himmel.
In der Herberge lerne ich 3 nette deutsche Frauen kennen. Laurant aus Paris ist auch hier. Er ist dunkelhäutig und hat einen tollen Humor. Ich treffe ihn seit den Pyrenäen immer mal wieder. Vor 2 Tagen hatte er Knieprobleme. Es ist wieder alles in Ordnung, sagt er.
Inzwischen höre ich öfter von Pilgern, die aufgeben mussten, wegen irgendwelchen gesundheitlichen Problemen.
Die Herberge Santa Lucia hat einen schönen kleinen Innenhof. Wir vier deutschen Frauen sitzen dort mit hochgelegten Füßen und quatschen während wir Bier trinken und Eis essen.
Endlich gibt es um 19:00 Uhr das leckere Pilgermenü, wir sind hungrig wie die Löwen. Laurant sitzt neben mir. Es wird ein lustiges Essen mit 2 Gläsern Rotwein.
Um 20:30 Uhr liege ich im Bett, Ohrstöpsel rein, Schlafmaske auf..... und schon schlafe ich!
Das Gewitter kommt auf uns zu
Das Gewitter kommt auf uns zu
Nach dem Gewitter
Nach dem Gewitter