Die Nacht war eine Katastrophe, mein Bett war durchgelegen. Um Mitternacht bin ich nach oben ins freie Stockbett umgezogen. Die Wasserleitungen vom 1. Stock waren so laut, als hätte ich das Ohr direkt an der Hauptleitung. Meine einzige Mitschläferin hat geschnarcht. Erst in den frühen Morgenstunden bin ich eingeschlafen. In der Herberge gab es ein tolles leckeres Frühstück.
Heute stehen knapp 20 km auf dem Programm.
Es geht immer noch geradeaus durch die Meseta, die Landschaft wird immer karger. Aber heute haben wir fast den ganzen Weg Schatten durch Bäume, die extra für die Pilger neben dem Weg gepflanzt wurden.
Ich laufe heute mit Sabine aus Jena (sie ist 10 Tage länger als ich auf dem Weg). Wir gehen sehr zügig und schnattern die ganze Zeit. Nach 9 km gibt es ein 2. Frühstück. Die Zeit verfliegt, bereits um 13:30 Uhr sind wir am Ziel. Wir haben uns die Herberge La Laguna ausgesucht, aber leider ist sie voll. Wir gehen zur nächsten Herberge, aber diese macht keinen guten Eindruck. Ausserdem wartet dort bereits ein mir wohl bekannter Schnarcher auf Einlass.
Auf der anderen Straßenseite ist ein Hotel. Wir entscheiden uns spontan, nach einem Zimmer zu fragen und haben Glück. Sabine und ich bekommen ein 3-Bett-Zimmer, das wir nur zu zweit nutzen werden. Ein Zimmer mit Einzelbetten. Fernseher, Bettwäsche und Handtüchern, welch Luxus!
Später erfahren wir, dass heute jedes Bett in diesem Ort vergeben wurde.
Um 19:00 sollte es rin Pilgermenü für uns geben, eur sind sehr hungrig. Der Wirt ignoriert uns bei der Bestellung, irgendwann dürfen wir doch bestellen. Noch 3x wird gefragt was wir bestellt hatten, wir sind genervt. Erst um 8:00 Uhr bekommen wir unser Essen, aber es schmeckt dafür sehr gut.