Calzadilla de la Cueza nach Sahagun

Heute habe ich verschlafen. Ich werde erst um 7:00 Uhr wach und gehöre damit zu den letzten in der Herberge. In der Bar nebenan bekomme ich ein Frühstück, verschlafen ist manchmal gut!

Sabine und Eric sind auch noch da. 

 

Gestern kurz vorm Einschlafen stürmt der junge Deutsche (wir sind zusammen durch die "Wüste" gelaufen) in den Schlafsaal. Er packt seinen Rucksack und geht, von weiten höre ich Gewittergrummeln. Ich stecke die Ohrstöpsel so weit wie möglich in den Gehörgang, setze meine Schlafmaske auf.....und bin weg.

 

Ich erfahre beim Frühstück von Sabine, dass der junge Deutsche zusammen mit einem weiteren jungen Deutschen gestern kurz vorm heftigen Gewitter in den Sturm gelaufen sind. Die Beiden hatten gestern Nachmittag am Pool reichlich Alkohol getrunken. Auf so eine bescheuerte Idee muss man erstmal kommen. Hoffentlich ist alles irgendwie gut gegangen.

Ich starte meine heutige Wanderung zusammen mit Vincent und seinem Esel, aber nicht lange, die Beiden haben ein Problem miteinander. Deshalb lasse ich sie lieber allein laufen. 

Es geht weiter durch die Meseta, doch heute ist es bewölkt und viel kühler. Trotzdem sind meine Beine heute schwer, jede Bar auf den Weg ist meine. Die gestrige Wanderung in der Hitze wirkt nach.

Irgendwann komme ich in Sahagun an und finde ein Bett in einer kirchlichen Herberge. Als erstes geht es unter die Dusche, dann hole ich mir meine Carta Pelegrina. Das ist eine Urkunde für den gelaufenen halben Jakobsweg.

Die beiden Sturm/Gewitterläufer sind auch in der Stadt, sie sind in der Nacht noch 24 km gelaufen.

Nach dem Gewitter war es sternenklar und sie wieder nüchtern. In den frühen Morgenstunden haben sie sich heimlich in eine Herberge geschlichen, die sie dann um 8:00 Uhr verlassen mussten. Ein Hotelzimmer war dann die Lösung für die Zwei.

Nach der Pilgermesse gibt es um 20:00 Uhr ein gemeinsames Abendessen, dafür hat jeder Pilger etwas eingekauft.

Ein Weinkeller
Ein Weinkeller
Dort schlafe ich heute
Dort schlafe ich heute