Poblacion de Campus nach Calzadilla de la Cueza

Das Wetter ist extrem hier! Heute Morgen sind es 10 Grad, bis Mittag wird die Temperatur auf 30 Grad ansteigen.

Heute gehe ich kurz vor der Dämmerung los, ich möchte heute 34 km laufen. Daher ist ein früher Start ratsam.

Es geht weiter, schnurgerade über die "Pilgerautobahn" auf Sandwegen Richtung Westen. Während der ersten 16 km unterbrechen noch Orte den Sandweg. Auf mein Frühstück muss ich noch bis 10:00 Uhr warten, früher öffnet am Sonntagmorgen keine Bar.

Dann wird es ernst, die nächsten 18 km werden als eine der härtesten Etappen im Pilgerführer bezeichnet. Es geht weiter geradeaus, allerdings kommen keine Orte mehr und es gibt kaum Schatten während der 18 km. Wasser und Proviant muss ausreichend mitgenommen werden. 

Es ist wirklich ein öder Weg in der inzwischen brennenden Sonne, nichts lenkt ab. Ich singe aus vollen Hals alles was mir einfällt. Der Weg scheint endlos zu sein. Irgendwann läuft hinter mir ein junger Deutscher, wir sind zu müde um miteinander zu sprechen. Trotzdem ist es beruhigend, nicht allein in der Pampa zu sein.

Nach 14 km gibt es tatsächlich einen schattigen Rastplatz. Dort treffe ich eine Familie aus Hannover mit ihren 3 Kindern. Sie sind ist ebenfalls auf dem Jakobsweg. Die kleine Loki ist 3 Jahre, die beiden Brüder 6 und 8 Jahre alt. Die Kinder sind putzmunter. Der Große erzählt begeistert vom gestrigen Champions League Endspiel. Zwar hat Toni Kroos kein Tor geschossen, aber die richtige Mannschaft hat gewonnen....sagt er.

Auf zu den letzten 4 km für heute, sie wollen einfach nicht enden. Endlich sehe ich eine Kirchturmspitze. In der Mulde liegt der ersehnte Ort. Viele rote Stühle stehen links vor einer gut besuchten Bar, aus der chillige Musik ertönt. Es ist alles so unwirklich! So muss man sich fühlen, wenn man aus der Wüste in eine Oase kommt!!

Jean aus Kanada hat das Bett neben mir. Die beiden Lauras und Magnus sind in der Nachbarherberge untergekommen.

Gegen 17:00 Uhr höre ich einen Esel schreien. Es ist tatsächlich Vincent, der Franzose von gestern mit seinem Esel. Die Beiden haben auch den Weg durch die "Wüste" geschafft.

Sabine aus Jena ist auch hier. Wir sitzen bis zum frühen Abend am Pool und gehen danach zusammen Pizza essen.

Die Pilgerautobahn
Die Pilgerautobahn
Warnung vor den Pilgern
Warnung vor den Pilgern
Meine heutige Herberge
Meine heutige Herberge
Das Bett mit dem grünen Handtuch ist meins
Das Bett mit dem grünen Handtuch ist meins
Der Esel ist heute auch 34 km gelaufen
Der Esel ist heute auch 34 km gelaufen