Um 4:30 Uhr weckt mich Laura, wir ziehen Jacken an und setzten uns auf die Bank vor der Kirche.
Der Sternenhimmel ist wirklich gigantisch, die Milchstraße ist deutlich zu sehen. Irgendwann wird es uns kalt, wir kuscheln uns wieder in den Schlafsack und schlafen weiter. Pünktlich um 6:00 Uhr weckt uns die Kirchenglocke, was ist das denn? Die ganze Kirche wird von vielen Kerzen erleuchtet, es duftet nach Kaffee. Ein Frühstück im Kerzenlicht, die Vogelfamilie zwitschert laut dazu und alle haben ein breites Lächeln im Gesicht. Mit einer herzlichen Umarmung verabschieden uns die Hospitalieros.
Es ist schwer nach einem so besonderen Erlebnis in den Pilgeralltag zurück zu finden.
Lange geht es an einem schönen Kanal entlang. In den Ortschaften sehe ich überall Störche auf den Türmen.
Hinter Fronista beginnt die sogenannte Pilgerautobahn, das ist ein Sandweg neben einer viel befahrenen Straße. Jetzt habe Ich nur noch 3,5 km bis zum heutigen Ziel. Ich muss den gestrigen Tag erstmal sacken lassen.
Die Pilgerherberge ist in einem parkartigen Gelände hinter einem Restaurant. Auf der anderen Parkseite wird heute eine Hochzeit gefeiert.
Die Einrichtung der Herberge ist sehr besonders. Jedes Bett hat seine eigene Nische. Allerdings wirkt es schon leicht verlebt, schön ist es trotzdem.
Es gibt ein leckeres Pilgermenü:
- Nudeln mit Tomatensauce
- gemischten grünen Salat mit Ei
- Kaninchen mit Kartoffeln
- Wassermelone.
Beim Essen treffe ich den Franzosen mit dem Esel wieder, wir haben bereits vor 5 Tagen in der gleichen Herberge übernachtet. Der Esel hat seinen eigenen Kopf, er hat sich schon 2x in der Nacht losgerissen und ist 15 km den Weg zurück gelaufen. Die Handynummer vom Eselsvater steht auf dem Halfter, so wird er immer schnell informiert.