Auch heute liegt ein heißer Tag vor mir. Mit dem Sonnenaufgang laufe ich los und treffe auf zwei deutsche Frauen. Doro und Isa sind seit 4 Tagen unterwegs. Im nächsten Ort trinken wir gemeinsam Café und essen leckere noch warme süße Stückchen. So fängt ein Wandertag gut an! Frank aus Deutschland kommt auch noch dazu, gemeinsam laufen wir weiter bis Estella. Dort trennen sich unsere Wege. Ich muss neue Haarseife kaufen, habe meine Seifenschale vor 2 Tagen in der Herberge vergessen.
Zur Seife gesellen sich noch Wandersandalen und ein Paar Zehensocken.
Nach Estella geht es zu einem Kloster hoch. Vor dem Kloster liegt rechter Hand ein riesiges Weingut. Dort gibt es die Möglichkeit, kostenlos Wein und Wasser zu zapfen (Wein aber nur zum sofortigen Verzehr).
Ich probiere dann um 11:00 Uhr morgens Rotwein. Ob das gut geht bei der Hitze?! Einen kleinen Teil vom Kloster darf man besichtigen, dort ist es angenehm kühl.
Etwas später teilt sich der Jakobsweg in einen kurzen oder langen Weg mit mehr Höhenmeter. Ich möchte den kurzen Weg gehen. Tatsächlich erwische ich den längeren Weg. Ob es am Wein lag, keine Ahnung?! Es geht wieder ganz schön heftig nach oben. Der Blick ist fantastisch von hier oben. Ich fühle mich wieder wie eine Bergziege. In weiter Ferne sehe ich einen Kegelberg mit einer Burgruine oben drauf. Unterhalb der letzten Spitze liegt ein Dorf am steilen Hang. Meine heutige Herberge liegt am oberen Rand vom Dorf. Es ist unglaublich für mich, dass ich in den letzten Wochen gelernt habe, die steilsten Berge hoch zu kommen.
Mein Zimmer teile ich mir heute mit 3 Deutschen (2 Frauen und einem Mann) und 2 Italienerinnen.
Das heutige Pilgermenü ist vegetarisch und wird auf der Terrasse vor dem Haus serviert. Um 20:30 Uhr kann man an einer Meditation teilnehmen.