Ich habe sehr gut in unserem 24 Bettenraum geschlafen. Es gab nur leise Schnarcher und an die Ohrstöpsel habe ich mich inzwischen gewöhnt. Allerdings ist die Nacht um 05:30 Uhr vorbei, da sich schon einige auf den Weg gemacht haben.

Da es heute heiß wird, laufe ich um 06:40 Uhr los.

Es geht auf schmalen Trampelpfaden leicht bergauf. Die Bäume machen den Weg schattig.

Hier haben die Pferde Kuhglocken umhängen, man hört die Glocken aus allen Richtungen. An der nächsten Ecke möchte ich Gänsebabys fotografieren, sofort kommen alle erwachsenen Gänse schimpfend an den Zaun. Hier ist zuviel Nähe nicht gewünscht. 

Ich lerne Audrey aus Ungarn kennen, wir laufen ein Stück zusammen. Nach 10 km taucht eine Bar am Fluss auf. Ich bestelle mir O-Saft und ein mit Tortilla belegtes Brötchen. Sehr lecker! Wir haben einen etwas erhöhten Platz im Schatten und somit alles im Blick, überall bekannte Gesichter.

Ein kurzes Stück geht es an der Straße entlang. Vor Pamplona muß ich einen Berg hochgehen. Eigentlich sind es zwei Anstiege. Oben steht jemand mit einem Lieferwagen und verkauft kalte Getränke und Snacks. Die Pilger sind hier ein einträgliches Geschäft. 

Nach der letzten Abwärtskurve fängt schon Pamplona an. 

Ich stehe unschlüssig vor 2 Jakobswegschildern, eines führt nach rechts, das andere nach links. Sofort erklärt mir ein Spanier in seiner Landessprache, dass der linke Weg am Fluss entlang führt und schöner, aber länger ist. Der rechte Weg geht durch die Stadt und kürzer. 

Jetzt fragt ihr euch, seit wann ich Spanisch spreche. Stefan aus Deutschland kam kurz hinter mir an, er kann Spanisch und hat alles für mich übersetzt.

Ich möchte heute in der Casa Paderborn übernachten, die Herberge liegt am Rand der Altstadt an einem Fluss. Ich bekomme tatsächlich ein Bett, es ist herrlich ruhig und grün dort. Das Haus ist klein, aber sehr sauber und gemütlich. Heute schlafe ich in einem 4 Bettzimmer.

Pamplona ist eine sehr lebendige Stadt, viele  Geschäfte, Bars und Restaurants. Zu Pamplona gehört natürlich auch der Stierkampf, die Arena ist mitten in der Stadt. 1x im Jahr werden die Stiere durch die Gassen der Altstadt getrieben, ein Spektakel für tausende Zuschauer.

Abends gehen wir von einer Tapasbar zur anderen und essen jeweils eine Kleinigkeit. In den Straßen tobt das Leben. Ich esse eine Kugel Eis zum Schluß. Es ist die größte Kugel Eis, die ich je hatte!